über Wasser, Wolken, Stahl und mehr. . .

Aufrüstung

Hier möcte ich alle Änderungen, Wartungen, Reparaturen und Neuinstallationen dokumentieren. Für den ein oder anderen kann das ein Denkstoss oder auch eine kleine Hilfe darstellen. Auf eine chronologische Abfolge habe ich bewusst verzichtet, ich bevorzuge hier eine Sortierung nach Themenbereichen. In den jeweiligen Kapitel wird dann chronologisch fortgeschrieben.

1. Sicherheit

Beim Thema Sicherheit ist Vorsorge und Betriebssicherheit gleichermaßen wichtig. Anfangen möchte ich daher mit der bei der Überführung aufgefallenen kuriosen Tatsache, dass Donita ganz erheblich schielt. Die Sektoren der seitlichen Postionslampen stimmen nicht. Der Sollzustand ist technisch schnöde vorgegeben.

Donita strahlt aber seitlich exakt bis 90°, kein Grad richtung achtern querab, dafür kreuzen sich die roten und grünen Sektoren noch auf dem Vorschiff...

Das sieht ja nicht nicht schlimm aus, bzw hört sich erst mal pille-palle an? Aber so ist es nachts für andere Boote so gut wie unmöglich, die Donita bzgl. Kurs und Lage korrekt einzuordnen, daraus können falsche Manöver resultieren, die zu gefährlichen Situationen führen können. Dies muss natürlich vor der ersten Nachtfahrt dringend geändert werden.

Aber woran liegt es, die Installation sieht doch erst mal gut aus und man kann kein "krumme" Montage von 22,5° erkennen. Von hinten...

aber auch von vorne...

Nun, man wollte die Positionslampen nicht seitlich an der Bordwand montieren, sondern auf dem unteren Kajütdach auf Schnellhalterungen. Ist ja auch legitim, aber nun sollten diese auch quasi "nach vorne" gucken...
Das ist eine Änderung der Montage um 90°. Natürlich fiel direkt auf, dass so die Sektorne unmöglich stimmen konnten, daher hat man zu diesem Zweck die Farbscheiben der Positionslampen getauscht und die Blenden gedreht. So weisen dann die Richtungspfeile eben nach "innen", statt in Fahrtrichtung.
(Hier gut zu sehen, dass die Farbscheiben an der Aussenseite nicht so verwittert sind, da wo mal die Aussenblenden saßen, ist die Scheibe unverwittert, glänzend. Der durch die Linien dargestellte Austrittswinkel des Lichts zeigt: Das kann aber so auch nicht stimmen.)

Hier lag aber genau der Denkfehler, denn durch den Wechsel der Scheiben hat man eigentlich einen spielgelbildlichen Zustand hergestellt, das sind dann aber 180°. Folglich stimmen die Sektoren auch nach dieser Maßnahme nicht. Es ist nicht möglich durch Wechsel der Farben eine Montageänderung von 90° zu korrigieren, auch nicht, wenn man zusätzlich die Blenden tauscht. Also habe ich das rückgängig gemacht,

Die Positionslampen sind eben für eine seitliche Befestigung an den Bordwänden vorgesehen. Hier jetzt also im Auslieferzustand, und die Verwitterung geht wieder über den kompletten Sektor, die blanken Stellen liegen wieder unter den Blenden.

Natürlich stimmen dann auch wieder die Richtungspfeile die exakt voraus zum Bug deuten.

Nun müssen auf der Donita nur noch die Halter um 90° gedreht werden und Donitas Silberblick ist passé. (Später werde ich auch das Dampferlicht noch einen Meter höher positionieren, da Donita überwiegend Binnen unterwegs ist. Aber irgendwann werden alle Lampen gegen LED Positionslampen mit Zulassung ersetzt. Die spart eine Menge Strom. Konventionell sind es 10W + 25W + 25W + 10W = 70 Watt gesamt, in LED Technik ausgeführt, kann man den Verbrauch auf ~ 4,5W gesamt senken.)

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Das nächste Thema ist die Vorsorge bzgl. Feuer an Bord. Ein Albtraum für jeden Skipper, egal ob in einem Hafen, auf einem Fluss oder auf hoher See. Gerade auch mit einem Herd an Bord ist das Risiko immer gegeben. Diesel ist zwar weniger gefährlich als Benzin, aber unterm Strich ist Kraftstoff brennbar. Hier war Donita sehr schlecht ausgestattet. Ein winziger Löscher hing in der Küche... ein merkwürder dazu...

Hmm, das ist ein Löscher der normal in einen Maschinenraum gehört, er hat eine Glasampulle die selbsttätig bei ~80°C auslöst. Dann drückt das Treibgas normal das Pulver nach unten und verteilt es über die 360 Düse im ganzen Maschinenraum. Der Löscher hängt hier definitiv falsch herum. Sollte er nun tatsächlcih auslösen, bliebe das Pulver in der Flasche und die (dann äußerst geringe) Löschwirkung wäre lediglich über das austretende CO2 zu erwarten. Einen solchen Löscher mit der Hand auszulösen ist zwar prinzipiell möglich, damit jedoch wirklich irgendeinen Brand handgeführt zu löschen unmöglich. Nun Pulver an Bord mag ich ohnehin nicht. Daher besorgte ich zwei vernünftige 6L Schaumlöscher.

Ergänzend dazu, das einfachste, billigste, zuverlässigste und meist auch effektivste Löschmittel:

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Besser haben als brauchen... Leckstopfen in verschiedenen Formaten.


2. Dinge die das Herz erfreut

Man sollte aber immer ein ausgewogenes Verhältnis zwischen sinnvollen Details und Anschaffungen fürs Herz anstreben. Daher brauchte man einige Accessoires, die nicht wirklich "kriegsentscheidend" sind, an denen man aber irgendwo Spaß hat, wie an diesem windsicheren und stilvollen Aschenbecher. (Der Durchmesser entspricht auch genau den 12 Kolben, die im Keller arbeiten.)

Und hier fehlt doch einfach etwas...


Ok, es dauert, bis das neue, glänzende, anlaufgeschützte Messing auf das gleiche Patina kommt, aber das kann man etwas beschleunigen und die anderen Messingsachen etwas polieren, das wird schon...

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3. Logbuch

Hier schon Bilder, Planung und Ergebnis...








Mittlerweile im Einsatz bewährt

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4. Winterlager 2023

Die Donita wurde nun sicher an Land gestellt, ...

Aber Scherz beiseite, es wurde natürlich vollkommen konventionell gekrant. Für den MBC habe ich ein längeres Video nur für die Mitglieder erstellt, hier jedoch eine "anonymisierte Kurzfassung...

Jetzt sehe ich das Unterwasserschiff auch zum ersten Mal in Natura

Alles noch ungereinigt, aber gut erhalten.

Interessant ist, wie riesengroß die benetzte Fläche durch Schlingerkiele, Dosenkiel und Sprayleisten ist. Ok, genügend Power bringen die 11,4 Liter Hubraum ja mit, langsamer ist sie dadurch also nicht.

Aber alles sehr solide gebaut.

Die Schlingerkiele sind riesig,

und definitiv die breiteste Stelle am Schiff.

Wenn man dicht an Böschungen (oder auch Schrägwandschleusen) fährt, muss man daran denken und stets ausreichend dicke Fender verwenden.

Aber Scherz beiseite, es wurde natürlich vollkommen konventionell gekrant. Für den MBC habe ich ein längeres Video nur für die Mitglieder erstellt, hier jedoch eine "anonymisierte Kurzfassung

Die 2 Wochen Urlaub, die ich mir extra vor dem Krantermin genommen habe gingen schnell herum. Täglich (bis auf Karfreitag) war ich am Schiff. Die Vorhersage sah langfristig nicht gut aus.. kühl, kaum warm genug um Lack & Co. zu verarbeiten und vor allem nass sollte es werden. Mitte der ersten Woche vielleicht 24-36h keinen Regen. Und das war dann auch noch nicht wirklich sicher, aber leider kam es genauso , 2 Tage waren trocken, dann aber zum Kranen den Vortag trocken und am Krantag windig aber Kaiserwetter mit recht hohen Temperaturen.

Nun ja, ich musste anfangen, ich bestellte vorher schon das benötigte Material, wie Mennige, Antifouling, neue Fender, Owatrol Rost, Owatrol Holz, leider auch ein neues Batterieladegerät mit 3 Ausgängen, Imprägnierer, Acrylfarben für die Jungfrau, eine neue Jabsco Pumpe, und besorgte das Kleinmaterial in den örtlichen Baumärkten...

Ok fangen wir damit an, dass der restliche Bewuchsfilm entfernt werden musste. Das konnte man auch an nassen Tagen erledigen, ein potenter Hochdruckreiniger mit Dreckfräse leistete gute Arbeit, entfernte problemlos den Schriftzug WSC HOYA....

legte aber auch Schwachstellen der Haftung diverser Farbschichten frei...

Besonders ärgerlich, wenn wie hier Spachtel oder dicker 2K Farbauftrag nachgaben und so kräftig geschliffen, rostgeschützt und geprimert werden musste, da konnte man nicht einfach drüberjauchen...

Selten ging es bis aufs Metall...

und immer noch war es nass.

Die Pausen reichten zur Rostvorsorge

und ich arbeitete mich erst mal am Unterwasserschiff rundum.

Die Steuerbordhälfte unter der Wasserlinie war dann am ersten trockenen Tag fertig,

da musste liegend über Kopf gearbeitet werden. Mit Schutzbrille und Atemschutz nicht wirklich schön. Und ewig grüßt mein Knie.

Für diue vielen Kanten war weder Rolle noch mein dicker Pinsel wirklich geeignet, als morgen wieder in den Baumarkt...

Aber im direkten Vergleich ...

kann sich das Ergebnis am nächsten Tag dann sehen lassen.

Auch backbord

Die Kühlrohre Und Schlingerbleche machten auf der Innenseite des Kiels richtig Arbeit.

Hier Backbord

auch wieder hübsch

Kaum war das Klebeband abgezogen und das Antifouling angezogen...

fing es an wieder zu regnen.

Echtes Aprilwetter. Für die Persenninge zu reinigen und abzubürsten (Vorreinigung mit Hochdruckreiniger aus respektvoller Entfernung!)

durfte die Schanzkleider und BiminiPlanen abtropfen und wurden dann zuhause im Anbau getrocknet und im Hof neu imprägniert (Yachticon mit Drucksprüher)

Im Regen konnten dann die Heißwassergeräte neu montiert werden, ebenso wurde die original von 1986 stammende Pumpeinheit gegen ein neues Modell mit "Twist and lock"getauscht, da braucht man ja kein "Wetter" für.

Dann wurde Freitag abend noch das "Antuckern im Vereinsheim zelebriert und ich konnte auch den Mitgliedern die den Kranfilm nicht kannten diesen via Laptop und und großem TV zeigen. Dann kam der Krantag und wir warteten, bis wir an der Reihe waren...

3 Boote mussten vor uns ins Wasser.

Der Kran stand, die Boote nochmal geprüft

bald ist es soweit

Und schon geht das erste Boot zu Wasser.

Wir sind bereit.

und auch im Wasser

Wegen dem hohen Wasserstand, musste das Verdeck aber wieder runter...

Dann noch die Mittagspause der Schleuse Bad Ems abgewartet

Hier mal die Metrierung an der Brücke in Bad Ems

Bei viel Strömung liegt Donita an Ihrem Steg.

Jetzt fehlt nur noch die Jungfrau...

Nun kümmern wir uns um die kleine Meerjungfrau...

4.1. Meerjungfrau

Der Zahn der Zeit, des UV Lichts, des Wetters, hat an der kleinen Jungfrau Spuren hinterlassen. Der Klarlack blätterte ab, der Rest war rissig und unansehnlich, inkl. der Bodenplatte.

Gesicht und Rumpf

Seitenlinie blättrig

Hände

Schwanzflosse

Das Aufarbeiten war dennoch nicht ganz leicht, denn z.B. in den Haaren waren bis zu 2mm von diversen Klarlackschichten, Farben und Lacke, die sich der Entfernung extrem widersetzten. Schleifen schied ja komplett aus, die Strukturen des Schnitzers mussten so weit wie möglich erhalten werden, da konnte man nicht mit massiv abrasiven Mitteln vorgehen.
Der erste Gang war mit Messingbürste manuell und grobes maschinelles Arbeiten mit Nylonbürste zwar schon "nicht schlecht", aber weit davon entfernt, alle alten Schichten zu entfernen...

Nicht nur die Goldfarbe erwies sich als renitent, nein auch alte, gut haftende Klarlackschichten blieben in den Kanten ...

Noch beim späteren Ölen entfernte ich immer wieder goldene Reste...

alles was hier noch glänzt, muss weg.

Am zweiten Tag wurde mit scharfen Spateln, Skalpell und feiner Nylonbürste mit hoher Drehzahl nachgearbeitet und bis zu 4 nun kann man daran denken, weiter zu machen. Kaum zu glauben, was da noch an Feinheiten und Strukturen zum Vorschein kam...

So gut wie alles ist jetzt matt und aufnahmefähig.

Da, im Haar, noch einzelne Goldstreifen, da muss ich nochmal ran.

Hier sieht es aber gut aus.

Mal ein komplettes Bild.

Aber wie?
Zunächst wollte ich Acrylfarben mit Acrylbinder so weit verdünnen, dass hier eine transparente "lasurähnliche" Farbe entsteht, (Sockel als bemooster Stein, grünblau für die Flosse und den Fischleib mit kleinen silbernen Flecken, Gülden schimmerndes Haar und sehr transparenter Hautton für den Rumpf, Gesicht und Arme), dann mit Wachsgold Glitzereffekte setzen und mit Hochglanz Firnis versiegeln.
Dann ist da aber auch noch die Idee, die Skulptur mit Owatrol D1 zu stabilisieren und so die teilweise vorhandene Blaufäule zu behandeln, auf Dauer sicher eine Variante, die weniger Arbeit macht, da diese Behandlung niemals rissig wird und an besonders beanspruchten Stellen stets ohne große Vorarbeiten und nahezu unsichtbar nachbeahndelt werden kann.
Acrylfdarbe auf Owatrol? Geht das denn? Man findet meist Hinweise wie: kein 2K Lack auf Owatrol. 1K, sprich terpentinverdünnbare Alkydharzlacke bzw. sogar PUR Lacke sollen ja gehen. Aber ich habe nur an einer Stelle (im BF) mal was zu wasserlöslichen Farben gefunden, das geht angeblich auch nicht... Sonst findet man keine Aussagen im internet dazu, kaum zu glauben!
Kann man Acryllack verwenden? Gerade auch dann als Versiegelung in Transparent. Mir ist klar, dass die dann auch wieder nach 2-3 Jahren rissig wird, aber zumindest wäre das Holz darunter ja stabilisiert und das Aufarbeiten leichter. Ich habe Owatrol mal direkt angeschrieben...

Ok, jetzt kommen da erst mal ~ 30 Schichten Öl aufs Holz...

So sieht das dann nach 10h Trocknung aus.

Hier sieht man schön die starke Maserung, sehr helles und auch sehr dunkles Holz.

Der Hersteller von Owatrol antwortet auch mir Mini-Anwender. Acrylfarben sind nach ausreichender Trocknung (min. 1 Woche!) durchaus möglich, man sollte aber wie bei allen empfohlenen Lacken, immer vorab eine Probe machen.... Dem ursprünglichen Plan steht die Stabilisierung also nicht entgegen.

In der Zwischenzeit wird die extrem schwere Bodenplatte geschliffen und aufgearbeitet... Und da ich nicht nächstes Jahr wieder von vorne anfangen will und eine Abneigung gegen Pfusch habe, verschlingt auch sie ein wenig Arbeit..., wenn schon, dann bitte richtig!
Denn so traurig sah sie ja aus:

Ich entschied mich etwas Struktur reinzubringen und die vormals glatte Oberseite habe ich maschinell gebürstet und anschließend geschliffen.

Die vorhandenen groben Risse 

können dann natürlich ebenfalls nicht bleiben...

Mit Holzkitt und fertigen Spachtelmassen habe ich keine guten Erfahrungen gemacht, daher mische Ponal wasserfest mit dem Holzschleifstaub, das hält, schrumpft nicht mit der Zeit, ist direkt in der perfekten Holzfarbe und gleichfalls lasierfähig ohne Farbtonunterschied.

jetzt noch nachdrücklich mehrfach in die Risse gepresst...

Ja, so ist das, einmal überschliffen, schon viel besser...

fast kaum zu sehen

abschließend den Schleifstaub ordentlich mit Brennspiritus entfernen...

kann die erste Lasurschicht drauf.

Eine weitere Schicht folgt noch, 3 Schichten seidenmatter Klarlack verfüllen dann die die Strukturen, ohne den etwas rustikalen Look zu ändern. Die Jungfrau wird hochglänzend, damit habe ich einen schönen Kontrast zwischen Figur und Bodenplatte.

So weit, so gut...


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Ich erstelle immer wieder weitere Inhalte für diese Seite. An einem Boot gibt es ja immer wieder etwas zu tun, man wird nie fertig, egal ob im Bereich Optik oder Technik. Da gibt es updates, upgrades oder auch nur Austausch bei der Ausrüstung.

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