über Wasser, Wolken, Stahl und mehr. . .

"Tjösnur"

(Der Name "Tjösnur" entstammt den Gesetzen des Holmgangs, und bezeichnet einen Pfahl, von denen viere an der Zahl den Kampfteppich fixierten.)

1. Vorschau


2. Ein Scabbard für ein ATRIM Typ XIV (1250-1350)

Mein Einhänder ist wirklich ein schönes Schwert, aber die mitgelieferte Scheide war leider grottenschlecht. Das wurmte mich. Sie klapperte, das Schwert rutschte darin leicht hin und her und fiel auch einfach heraus. Das Leder war minderwertig und war nur geklebt...

Da musste ich natürlich auch Hand dran legen. Und im Mittelalter war man gerne "bunt", also sollte hier ebenfalls Farbe einziehen.

Der Name "Tjösnur" entstammt den Gesetzen des Holmgangs, und bezeichnet einen Pfahl, von denen viere den Kampfteppich fixierten.

Zunächst wurde das alte Leder entfernt und der Holzkern wurde gespalten, innen mit Stoff (Fell wäre zu dick geworden) belegt, dann wurde das Holz wieder verklebt. (Leider habe ich von diesen Schritten keine Fotos gemacht.), Es wurde ein Stück blaues Leder passend zugeschnitten und (dank der überzeugenden Art von Eike) nähte ich die Hülle brav von Hand, passend um den Holzkern.

Immer schön gegenläufig im Kreuzstich mit solidem Sattlergarn...

Hier habe ich "provisorisch" das Mundleder der alten Scheide montiert....

..., aber diese billige industrielle Naht aus irgendeinem Nylongeflecht gefiel mir ganz und gar nicht, so musste es weichen und wurde nach dem Färben und Versiegeln neu vernäht.

Denn die Naht war wirklich sehr schön geworden (im Hintergrund sieht man hier schon das Stück Leder, welches mal das Schwertgehänge werden sollte).

Zunächst wurde aber das Ortband montiert und es saß stramm aber passend.

Alle Teile, die nun gefärbt werden sollten, waren fertig: Das Gehänge, das Mundleder, das Mundband und natürlich wurde auch der Griff abgeschliffen und abgeklebt.

Gefärbt wurde wieder mit Fiebing´s Dunkelrot und mit dem blauen Leder ergibt dies ein wunderschönes violett. Direkt im Anschluss wurde natürlich alles versiegelt (Bag Kote).



Ja, die Farben passten schon gut zu meiner Vorstellung...

Nun musste wieder genäht werden, diesesmal das Schwertgehänge. Ok, purer Luxus, denn wann und wo sollte ich denn mal ein scharfes Schwert tragen?

Stich für Stich wurde es allmählich...

Hier sieht man die Laschen, die auf den Gürtel gezogen werden, (hier Rückseite).

Auch der Scheidenmund musste hübsch und passend abgedeckt werden.

Hier die Vorderseite, gefällt mir richtig gut!



Auch wenn der Gürtel hindurchgezogen ist, ist es so, wie ich es haben wollte und hängt dann auch gut an der Seite, hier die Vorderseite.

Und hier die Ansicht mit Gürtel von der Rückseite:

Auch ohne Gürtel - ist die Rückseite hübsch!


So jetzt kann es mit der Scheide wieder unter Verschluss und ich bin zufrieden mit meiner Arbeit.

Update:

Die vordere Seite der Schwertscheide ist ganz nett aber doch recht schmucklos. Außerdem hatte das Schwert noch gar keinmen Namen. Hier kann man mieinem schjönen in Leder gearbeiteten Namen das Ganze noch etwas aufpeppen, zumal mit dem "Ordalium" ja noch ein weiteres, martialisches Utensil an den Gürtel kommen soll.

Und was soll ich sagen, der Name ist sehr gelungen. Geradezu eine professionell anmutende Prägung.

Auch wenn man es sich aus nächster Nähe anguckt, sehr schön.

Es fällt schwer zu warten, bis das Leder für die weitere Bearbeitung endlich durchgetrocknet ist...

Dann wird zugeschnitten, gefärbt ...

versiegelt und auf den Scabbard montiert und am neuen Gürtel mit Klemmriemen fixiert.

Der neue Gürtel mit Schließe, verklebt, vernietet, vernäht, das sollte halten...,

Auch im Gegenlicht ansehnlich:

Am gleichen Waffengürtel wird das "Ordalium" getragen, eine recht spezielle Wurfwaffe, die im gleichen blau-rotem Design gehalten wurde.