über Wasser, Wolken, Stahl und mehr. . .

Die Sofadampfe hoch drei

Kaya 635 CE mit Aspire Proteus V1.0

Es gibt Projekte, die folgen einem Zweck, der nicht zwangsläufig direkt in einem Eigenbau-Projekt enden. So auch dieses Projekt. Denn ich wollte eine eigene Couchdampfe, die es mir ermöglicht, faul auf der Couch zu liegen und dem Dauernuckeln zu fröhnen. Ein TFV4 macht zwar Spaß, aber faul darf man nicht sein. Regelmäßiges Nachfüllen und häufiger Akkutausch ist angesagt. Der doch recht warme Dampf ist ebenfalls nicht gerade das, was ich mir beim Dauernuckeln wünsche.

Die, die mich kennen, wissen, dass ich ein Faible für große Dampfen habe. Ob den VaporGiant gestackt mit Arthurs dD oder der HoG mit Euphrat, das sind große Geräte, die mir richtig Spaß machen. Der erste eigene Entwurf war originell, aber für die Couch schlicht viel zu unbequem ... Die Telefondampfe!

Dann stolperte ich aber über den Aspire Proteus und eine neue Idee gewann an Einfluss. Gut, mit Wasserpfeife habe ich wenig Erfahrungen, einige wenige habe ich mit einem Einheimischen vor ~20 Jahren in Ägypten genossen, habe das Konzept aber trotz des in Europa seit einigen Jahren aufkommenden Hypes völlig aus den Augen verlorene. Nach dem Ende meiner Pyros, war das dann ohnehine zunächst keinen Gedanken wert.

Zum Verständnis: Eine Wasserpfeife (Shisha) wird mit "nassem" Tabak und glühender Kohle als Wärmequelle betrieben. Das "Nasse" am Tabak, ist ja unser gut bekanntes Glycerin, daher dampfen / rauchen die Teile recht gut. Der Tabak wird auch nicht einfach so verbrannt, dazu reicht die Temperatur nicht. Aber bei unzureichender Lüftung und falscher Zugtechnik kommt es durch zu viel (giftiges) CO gerne mal zu Kopfschmerzen. Eine klassische, leichte Kohlenmonooxidvergiftung eben.

Auch wenn heute mit Glycerin geimpfte Hydrokulturkiesel und aus Glycerin hergestellte Pasten zur Verfügung stehen, ist immer noch die Kohle als Wärmequelle und damit die Verbrennung anwesend. Ist also so gar nichts für uns. Das ist sogar unserer berühmten Kollaborateurin aufgefallen...

Aus meiner wilden Jugend habe ich auch eine Schwäche für allerlei Rauchgeräte und durch den Schubser des Proteus, fing ich an die Idee weiter zu verfolgen.

Denn dieser Proteus ist zwar sehr interessant und sogar recht preiswert, aber man findet kaum etwas über das Gerät. Gerade die Sachen, die einen versierten und erfahrenen Dampfer interessieren, findet man im Netz weder in Foren, noch beim Hersteller. Ein Paar Filmchen gibt es, aber das sind keine Tests ála Obi. Man sieht lediglich jemanden dampfen, aber es werden keine Fragen beantwortet.

Es blieb also nur: "Selbst bestellen!"

Also, erst mal eine optisch passende Hookah suchen und besorgen. Gut, es war anders geplant, aber ich fand die ideale Pfeife in einem offline-Shop in Andernach. Gute Beratung und das wirklich hübsche Ausstellungsobjekt meiner Begierde, eine Kaya 635 CE, sorgten für einen guten und schnellen Geschäftsabschluss. Meine rückwirkende Recherche, (eigentlich: dumm), ergab, ich hatte wohl auch ein wirklich gutes Produkt erworben, mit perfekter Verarbeitung, (wie ich es von meinen Dampfen auch gewöhnt bin), zudem hatte ich einen sehr guten Preis erzielt, er lag gar zwischen 40 und 60€ niedriger als die einschlägigen online-Angebote. Die spezielle Form der "Bowl", macht sie auch wirklich absolut kippsicher. Das Gewicht und die schiere Größe machen einen wertigen Eindruck und mir wirklich viel Spaß...

Dann  kam endlich der Proteus an, also erst mal die harten Fakten:

Der Aspire Proteus ist ein ungeregelter AT mit integriertem Verdampfer und 10ml Tank. Der AT gibt also die Batteriespannung ohne Regelung direkt an den Verdampfer ab, der damals nur mit einer Sorte Fertigköpfen angeboten wurde. Er wird nicht ein- / ausgeschaltet, sondern ist jederzeit bereit zum Einsatz, so denn die Akkus voll und der Tank nicht trocken ist. Der Feuerknopf wird hier durch einen Unterdrucksensor ersetzt. Saugt man - kommt auch Dampf.

Die Leistung wird vom Hersteller  mit  "bis zu 70 Watt" angegeben. Dies ist aber nur eine rechnerische, d.h. theoretische Größe, die mit den verfügbaren Coils unerreichbar bleiben dürfte. Typisch dürfte das Gerät um die 54 Watt leisten, die Coils haben 0,25 Ohm und sind aus kräftigem VA Draht gewickelt. Bei vollen Akkus (4,2V) werden diese beim Feuern auf ~3,9 V einbrechen und bei den dann anliegenden ~16 A, die sich die beiden Akkus teilen dürfen, (also 8 A für jeden), maximal etwa 62 Watt abgeben. Da das Gerät ungeregelt ist, aber dennoch über einen Tiefentladungs- und Kurzschlußschutz verfügt, endet das Dampfvergnügen bei 3,3V und damit bei rund 44 Watt. Ein frischer Satz Akkus schafft rund 15 ml Liquid zu verdampfen. Die Tauschbarkeit der Akkus ist ein riesiger Vorteil zu einigen Konkurrenzprodukten mit fest verbauten Akkus. So ist ein nur kurz unterbrochener Dampfgenuß z.B. mit Freunden möglich, während die erwähnten Aufsätze dann erst mal 2-3h Pause haben, bevor man weiterdampfen kann. Sicher kann man auch beim Proteus die Akkus über eine USB-Buchse laden, aber ich bevorzuge bei allen verheirateten Akkupärchen ein vernünftiges Ladegerät.

Die Coils sind (dem Verwendungszweck entsprechend) auf VG-lastige Liquids ausgelegt, der Nachfluss ist gut gewählt. Der Geschmack ist sehr gut und auf dem Niveau guter Selbstwickler und das, obwohl er absolut kühl und sehr mild ist. (1,5mg verwende ich bei 20/80er Liquid, ich will ja dauernuckeln und nicht Karussell fahren.)

Was soll ich sonst noch sagen, das Gerät ist aus Kunststoff, hat eine zweifarbige LED die Betriebszustände bzw. Störungen anzeigt, ist gut verarbeitet und wird sogar schon mit passenden Akkus geliefert. Simpel aufgebaut und dadurch hoffentlich entsprechend robust. Der Akkuwechsel geht mit einer Münze flott von der Hand. Zum Glück habe ich ja noch Arthurs 5 Cent-Münze hier... Nun aber endlich zu den Bildern:

Die Lieferung (1 x Gerät komplett) Ersatztank und Reservecoils die alle mit Warnaufklebern (Subohm! Das unmögliche Modewort der Dampferszene...) gekennzeichnet sind:




Im Kästchen war der komplett montierte Mod nebst zwei 18650er Akkus (Angabe 20A/40A, 2500 mAh) und einem Flach-USB-Kabel.




Der Verdampfer mit Echtglastank und einem Fassungsvermögen von 10ml wird geschraubt...




und besteht, (sieht man von den Silikondichtungen ab), lediglich aus drei Teilen...




Die Coil einschrauben und ausreichend lange bei gefülltem Tank "ziehen" lassen, denkt man daran den Verschlussstöpsel reinzumachen, sifft er auch nicht. Ohnehin ist Siffen ja gar kein Thema, sollte er das tun, sifft er eben ins Wasser. Blubbern ist dagegen systembedingt immer vorhanden. Aber niemals wird man Liquid oder Liquidspritzer in den Mund bekommen...

Durch eine optionale LED-Beleuchtung passt sich das Gerät auch gut in mein Wohnzimmer ein. Sanft blenden die Farben ineinander über. (Andere Programme sind natürlich via Fernbedienung ebenfalls möglich.)




Der Zug ist leicht und natürlich für direkte Lungenzüge gedacht, putzig ist die kleine Dampfsäule die immer nach einem Zug aus dem Verdampfer entweicht...




Ich muss schon sagen, Geschmack und Dampfkonsistenz sind Klasse, so hatte ich mir das immer gewünscht. Für einen schönen Musik- oder Videoabend einfach PERFEKT! Dann wird noch etwas umdekoriert...




und der erste chillige Abend war absolut stimmungsvoll und erfolgreich...




Bevor jetzt Fragen auftauchen, wie: Kann man die Coils evt. auch selbst wickeln:



Die Coils sind mit recht dickem Edelstahldraht gewickelt und sollten eine Zeit lang halten. Ich habe eine zerlegt und solche vertikale Wicklungen sind zwar knifflig, aber machbar. Wie schon erwähnt, so wirklich schlimm ist es nicht, wenn da mal ein Tröpfchen durchsifft. Andererseits kosten die Köpfchen nicht die Welt, ein gewisser Vorrat ist sicherlich nicht verkehrt.




Zum Abschluß habe ich die schöne Kombi noch etwas gepimpt, denn: Wir Dampfer lieben massive Drehteile und hassen billigen Kunststoff, ...das tut einem doch im Auge weh, oder? (Dieser Diffusor ist billigstes PVC-Zeug, wirksam ist es, aber auch abgrundtief hässlich...)




Auch das schwarze, lange und serienmäßige DripTip oder Mundstück. Ganz nett ja, aber...




...aber wir Dampfer lieben schöne DripTips, gerade wenn sie künstlerisch wertvoll und aus Glas geschaffen wurden. Die liebe Shisha-Gemeinde hat da wirklich verführerische Mundstücke im Angebot. Sofort war der HWV aktiv, man wünschte sich einen schönen gedrehten Diffusor aus Edelstahl und ein GlasDripTip der Extraklasse passend zur Kaya... (Die Hygienemundstücke boten sich an, da ich doch bei einem 1 Schlauch-System bleibe.)




Nach der Lieferung schnell ins Wohnzimmer und die Teile getauscht! Der Wagner-Diffusor ergibt endlich ein stimmiges Bild, unterstreicht das hochwertige Dampfgerät und kann mit nochmals reduziertem Geräusch und schönem Zug glänzen.



Auch das zur Glasbowl absolut schön passende Mundstück wertet die ganze Shisha nochmals auf und sorgt für ein tolles Dampferlebnis. Auch wenn es geradezu obszön wirkt, ein solch dickes Ding am Mund zu haben, so ist es doch zumindest "stilvoll"...




So jetzt ist die finale Sofadampfe³ absolut komplett & fertig zum Genuss!


 



Mit einem leckeren Kaffee schmeckt es nochmal so gut, als Standard dampfe ich gerne stundenlang in meiner Sofadampfe: Gregor´s Schnorchelsoße "Tinctura: Cupedium!" (Vanille custard V1 von capella mit einem Klacks Himbeer von Herrlan), bei 1,5 mg in 20/80 PG/VG - Leeeeecker!

Na, und ob sie auch wirklich dampft?




Es dampft auch ohne ein Wasserreservoir lecker & gut, eine Feststellung, die mirt die Lösung des Dampfens beim Paddeln brachte, dazu später mehr unter: Die Kanudampfe

Hier erst mal auf einer antiken Mini-Shisha ohne Wasser:





Nachtrag: Es gibt mittlerweile eine neue Version 1.1 mit anderem, größeren Tank und anderen Fertigcoils. Diese lassen sich aber nicht so einfach selbst wickeln, wie die V1. Auch sind die Coils nicht kompatibel, für die alten Coils benötigt man den alten Tank, für die Neuen eben auch den neuen Tank. Dafür kann man aber die erste Version mit neuem Tank und neuen Coils auch auf die neueste Version 1.1 upgraden!

Für mich ist die zweite Version erst mal nicht mehr so interessant, entstand doch aus dem Wunsch nach mehr Leistung und ausreichender Energieversorgung die eigene, ultimative Sofadampfe, nämlich die Töpferdampfe.




oder