über Wasser, Wolken, Stahl und mehr. . .

Paddel-Zubehör

1. Der Paddelhalter

2. Sitzen und Knien

3. Dachgepäckträger

4. Trailer

1. Der Paddelhalter

Braucht man wirklich einen Paddelhalter? Na ja, für Alupaddel mit Plastikblatt wohl kaum. Auch für laminierte und mit Glasgelege überzogene Paddel ist das entbehrlich. Aber für Naturholzpaddel aus einem gewachsenen Stück Holz, ist das eine feine Sache. Die teuren Paddel fliegen nicht in der Gegend herum und können sich auch nicht durch Rumstehen in der Ecke verziehen. Auch wenn sie frisch mit Walnussöl versiegelt wurden, ist es schön, wenn sie frei hängen können und überschüssiges Öl abtropfen kann. Außerdem machen sich hübsche Paddel immer auch gut als Dekoobjekte. Man braucht Holz, Leim und etwas Farbe. Eine Dekupiersäge und ein Brandeisen erledigen die Feinheiten...

Wellen aus Holz






Schnell den Namen eingebrannt und schon haben die schönen Paddel einen authentischen Platz:


Ob sie nun thematisch passend in der Außenborderecke aufgehangen werden....



oder auch im Treppenhaus die Blicke auf sich ziehen...


Zum Transport der Paddel empfehle ich eine selbstgestrickte Paddelsocke, die verhindert Macken auf dem empfindlichen Holz und schützt auch beim Einräumen des Autos oder Kanus vor der heißen Sonne.


...natürlich darf das Kaffeepaddel nicht fehlen, erlaubt es einem doch schon vor der Arbeit, die erste Runde zu paddeln...


2. Sitzen und Knien

Am liebsten fahre ich definitiv im Knien mit dem Kanu, ich sitze so etwas tiefer und stabiler und habe viel besseren Kontakt zum Boot. Die Knie etwas gespreizt, kann ich mich breit im Kanu regelrecht verspannen und so auch die aufrichtende Kraft bei einer Paddelstütze effektiv auf das Boot übertragen. Aber die für den Zweck angebotenen aufklebbaren Pads sind schlicht zu dünn, um die Knie nennenswert zu schonen. Mein größtes Problem beim Knien war aber, dass mir nach wenigen Minuten die platt auf den Spann gedrückten Füße einschliefen und nach kürzester Zeit kalt wie Stein waren. Hier muss ich jetzt tatsächlich einmal (unbezahlte) Produktwerbung machen. Gatz hat Knieplatten für vorne und hinten in unterschiedlicher Form entwickelt, die genau das leisten, was sie sollen. Sie sind dick genug um gegen das kalte Wasser hervorragend zu isolieren und die Knie wirklich vom Druck zu entlasten. Aber das Wichtigste, ist die Ausformung da, wo die Füße aufliegen, der Spann wird gestüzt und der Fuß eben nicht einfach "plattgesessen". Die Füße behalten einen ausreichenden Winkel, um die Blutversorgung zu gewährleisten und man kann stundenlang knien, ohne dass die Füße einschlafen!

Die schrägstellbaren Sitze, (ebenfalls für jedes GFK-Kanu nachrüstbar), sind ebenfalls hervorragend und erlauben es schnell, vom Knien mal zur Entspannung um Aufrechtsitzen zu wechseln und die Beine mal auszustrecken. Zusammen mit der genialen Sitzauflage, die man als Meterware oder im Zuschnitt kaufen kann, eine perfekte Lösung, viel bequemer, als die oft mitgenommenen Kapokkissen. Da ich jedoch mehr auf dem Fender knie, haben wir bisher nur Beates Sitzbrett damit nachgerüstet.


Sitzauflage und vordere, mit einer Decke umwickelte Knieplatte

Kniematte vorne, Kniematte hinten, Sitzauflage

Diese Artikel sind auf den ersten Blick nicht gerade preiswert, aber jeden Cent wert. Wir verwenden diese bei jeder Fahrt in Kombination mit den neigbaren Sitzbrettern. Zusätzlich legen wir ein Handtuch oder eine weiche Decke über diese Matten,

Hintere Knieplatte, mit Fenderauflage und Sitzbrett mit dünnem Moosgummi


Knieplatte mit Handtuch belegt und Kniefender zur Entlastung

Statt dem von Gatz ebenfalls angebotenen passenden Sitz für die Knieplatten verwende allerdings ich wie oben zu sehen liebert meinen "Sitzfender".

Einfach ein großer Fender mit weicher, schmutzunempfindlicher Fendersocke, die ich auch beim Kringeln zusammen mit meiner Freestyle Kanumatte (auch nicht gerade billig), von Sebastian gerne verwende. Mit einer Luftpumpe kann man die richtige Härte und Federungskraft einstellen, so ist das beim Knien seitlich im gekanteten Kanu ebenfalls eine perfekte Lösung zum ausdauernden Knien.

( Ein paar vernünftige Bilder von der Freestyle-Matte und den Knieplatten habe ich mir fest vorgenommen, das ist versprochen. )


3. Dachgepäckträger

Als ich Beates Kanu im Ruhrgebiet abholte, hatte ich noch keinen Dachgepäckträger und so musste es direkt mit dicken Polstern auf dem Dach und den Relingsstützen niedergezurrt, provisorisch mit nach Hause kommen, aber das war nichts halbes und nichts ganzes, Der Bug hing über der Motorhaube, das Heck stand hinten so weit raus, dass ich vorsorglich eine rote Fahne anbrachte....

 

Denn prinzipiell ist der Transport von Kanus auf dem Fahrzeugdach gut und sicher. Für viele ist der Dachgepäckträger das Mittel der Wahl, um das Kanu zu transportieren. Bitte keinen schwächlichen Billigträger kaufen, sondern durchaus das Geld in einen Markenhersteller investieren. Nicht nur dass diese viel stabiler und sicherer sind, als die billigen lackierten Bauhausträger. Nein, gute Träger wie z.B. von Thule mit den tollen Airwing Holmen, sind auch viel leiser, als die Konstruktionen mit den scharfen und pfeifenden Kanten. Bei höheren Geschwindigkeiten ist das Pfeifen wie auch das Flattern von Gurten nervenzermürbend.

Sicher sollte das Fahrzeug auch zur Größe des Kanus passen und vor allem sollten die Querholme weit genug auseinander liegen. Die Amadahy jetzt auf meinen C4 zu schnallen, ist für das Boot nicht wirklich sinnvoll. Lagen die Träger vorher fast 2,0 m auseinander, so sind die neuen Holme nur ~ 80 cm voneinander entfernt. So hängen nach vorne und nach hinten fast 2,30 m freitragend über das Dach. Da kann man mit den Ratschen schnell das Kasnu in der Mitte regelrecht durchknicken. Auch ist es je nach Kanugewicht nicht so einfach, das Kanu auf das Dach zu hieven. Ich habe das stets alleine gemacht, da geht es dann eigentlich nur um die richtige Technik:
Den Bug quer neben der Hinterachse plaziert, wird das Heck gerade hinter der Fahrzeugmitte positioniert, liegt also hinten schräg neben dem Fahrzeug. Um das Kanu zu schonen, haben wir eine Babymatratze unter das Heck gelegt, so wird die Heckspitze beim Drehen auch nicht verschrammt. Beate sicherte nun das Kanu lediglichg gegen wegrutschen, ich stemmte das Kanu am Bug hoch und drehte es um 180°, bis es hinten auf der Heckspitze stand. Dann legte ich es von der Seite auf dem hinteren Holm ab. Nun hinten das Heck etwas angehoben und auf den Träger geschoben, bis es mit dem Bug über den vorderen Holm ragte und auch beim Ablassen auf beide Holme nicht die Windschutzscheibe eindrückt. Dann noch durchschieben, bis der Bug vorne bündig mit der Stoßstange abschloss.
Die perfekte Ladungssicherung auf einem Dachgepäckträger:

Kein Überstand nach vorne, nach hinten <1,5m, dann braucht man tagsüber keine rote Fahne und nachts auch keine rote Lampe. Ich nehme immer vier Gurte, auch wenn dazu "eigentlich" keine Notwendigkeit besteht. So gesichert, bekam ich unterwegs von der überholenden Rennleitung immer den Daumen nach oben und wurde nie zur Kontrolle der Ladungssicherheit raus gewunken, das ist effektiv eine Zeitersparnis, wogegen die Sicherung in dieser Art max. 5 Minuten länger dauert, als nur die "ausreichende Art" nach StVO...


Man kann es nicht sehen, aber ich lege an den Auflagepunkten immer kleine Stücke von Antirutschmatten zwischen Süllrand und Trageholm auf. Bei der empfindlichen Ayita habe ich noch breite Antirutschmatten zwischen Gurt und Bootskrper gelegt um Kratzer zu vermeiden und um den Ratschenzug zu reduzieren.


Wenn man die gesetzlichen Vorgaben der Ladungssicherung berücksichtigt und gute Ratschengurte verwendet, (Achtung: Boot nicht zerdrücken, die Ratschen haben wirklich Kraft!), hat man, gerechnet an dem Gewicht des Kanus, eine vielfache Sicherheit. Denn eigentlich reichen da ja auch zwei Gurte aus, aber so darf man immerhin fest darauf vertrauen, dass selbst wenn 2 Gurte "aufgeben" würden, das Boot immer noch von den beiden anderen fest auf dem Dach gehalten werden.

Zum Nachrechnen nach StVO:

 Dier Last ist mit 0,8 F/G in Fahrtrichtung gegen die Bremskräfte, mit 0,5F/G bei Kurvenfahrt gegen die Fliehkräfte und 0,5 F/G nach hinten gegen die Anfahrvorgänge zu sichern. Das Niederzurren muss mit den richtigen und zugelassenen Anschlagmitteln (ECE-Prüfzeichen) erfolgen. Die Gurte sollten regelmäßig auf Beschädigungen geprüft werden und wenn man sie als ablagereif erkennt auch getauscht werden. Durch Unterlegen von Antirutschmatten kann die Niederzurrkraft reduziert werden, um das Kanu zu schonen.

Auf die zusätzlichen vorderen und hinteren Gurte werde ich jedoch niemals verzichten, auch wenn die Werte zur Ladungssicherung durch die beiden Gurte am Dachgepäckträger bereits erreicht werden, und das aus folgenden Grund:

Mir geht es dabei weder um Gesetze oder die Meinung der Rennleitung, auch nicht um Reaktionen bei einer gewöhnlichen Vollbremsung und den normalen Betrieb. Das leistet doch schon die verordnungskonforme Befestigung. Aber was passiert, wenn ich z.B. jemandem am Stauende auf den Kofferraum fahre, weil der Bremsweg nicht reicht? Was, wenn mir jemand im 90% Winkel die Vorfahrt nimmt und ich ihn seitlich erwische?

 Dann sind die beiden zusätzlichen Gurte sinnvoll ! Der vordere Gurt verhindert durch seine Länge, dass das Kanu den Wagen um mehr als ~0,5m verlässt und den imaginären Unfallgegnern wie eine Klinge durch das Auto schneidet. Bug und Heck sind bei einem Kanu extrem stabil und können eben genau das. Soll ich mir etwa aus Faulheit lebenslang Vorwürfe machen (auch wenn ich schuldlos am Unfall selbst bin), weil mein Kanu Personen verletzt oder gar getötet hat? Niemals!

Bei der obigen der Sicherung wird im schlimmsten Fall sicherlich das Kanu zerstört, bleibt aber dafür mit dem transportierenden Fahrzeug selbst bei einem Überschlag stets sicher verbunden!

 

Noch ein paar Praxistipps:

  •  Den vorderen Gurt ggf. zweifach zwischen Kanuauge und Abschlepphaken führen und dann erst durch die Ratsche. Den Gurt etwas verdrillen bzw. dann von oben nach unten mit mehreren Knoten durchsetzen, damit verhindert man ein nervtötendes Schwirren bei Geschwindigkeiten über 70 km/h.
  • Bei den seitlichen Gurten ebenfalls unter die Ratsche ein Stück Antirutschmatte legen das erspart Kratzer am Kanu. Ebenfalls bei den seitlichen Gurten mit der losen Part des Gurtes die Etiketten festsetzen, die hören sich nämlich ebenfalls bei hohem Tempo laut und flatterig an.
  • Bitte die Etiketten nicht abschneiden, da stehen die ECE Zertifikate für die Zulassung als Ladehilfsmittel drauf.
  • Keine Gurte nur mit Klemmschnallen verwenden, auch wenn diese vom Kanuhandel extra zu diesem Zweck angeboten werden. Nur gute Ratschengurte verwenden und diese eben mit Gefühl anziehen! Je breiter der Gurt umso geringer der Streß für das Boot und um so höher die Haltekraft durch die größere Oberfläche bei gleicher Spannung.
  • Die Gurte für jede Position einmal richtig zuschneiden und die Position markieren, die Enden richtig sauber verschweißen dann hat man weniger "Gerödel" mit den restlichen Enden und ist schneller.

Die Sicht ist jedenfalls durchaus ausreichend, lediglich der Überwachungsbereich anfliegender Drohnen ist eingeschränkt, der Regensensor arbeitet nicht im Intervallbetrieb, der Lichtassistent wähnt einen permanent im Tunnel, (man fährt eben mit Licht oder man muss die Automatik im Menü einfach abschalten), und ja, an manchen Ampeln bekommt man einen etwas längeren Hals....

Das ständige hoch- und runterwuchten des Bootes war aber auch immer das Anstrengendste am Paddeltag, zumal es stets vier Lade- / Entladevorgänge waren. Ein unbestreitbarer Vorteil liegt zwar B. bei meiner damaligen Kombination und meiner Ladesicherung darin, das man nicht mit einer Geschwindigkeitsbeschränkung von 80 km/h bzw. 100 km/h leben muss und bei weiten Anfahrten doch einiges an Fahrzeit sparen kann. Auch mit 130 km/h zitterte das Kanu nicht einmal und selbst die Seitenwindempfindlichkeit wurde kaum stärker. Aber rasen macht so trotzdem kein Spaß und mit einem Trailer wird vieles einfach leichter...

4. Trailer

Ein Trailer erleichtert das Be- und entladen ungemein. Meist kann er auch noch als Winterlager dienen. Ein paar Poolnudeln über den umgedrehten Rumpf auflegen, damit die Plane nicht direkt zur Bootshaut Kontakt hat und eine Unterlüftung möglich ist und voila, das Boot kann ohne Bedenken draußen überwintern. Bei Schneefall einfach regelmäßig abkehren und fertig. Da die neuen Dachgepäckträger meines C4 für die betagte Amadahy nicht geeignet waren, verwendeten wir anfangs den Trailer der Alberich. Mit ausgezogener Lichtleiste war er lang genug und erleichterte darüber hinaus auch das Handling.


Im Booteforum stand dann plötzlich ein Spezialanhänger für ein Ultraleichtflugzeug zum Verkauf, mit Plane, sehr schmal und leicht, ungebremst, sogar mit absenkbarer Auffahrrampe, zwar ohne TÜV, aber er sollte in gutem Zustand sein. Die Innenlänge war mit 5,90m angegeben. Was soll ich sagen, er ist der perfekte Kanutrailer. Das Kanu ist immer transportgesichert und abfahrbereit untergebracht, leidet nicht unter UV-Strahlen und liegt stets trocken. Ein prima Winterlager ist der Trailer auch noch. Die Fahreigenschaften sind perfekt, kaum erhöhter Windwiderstand durch die lange keilförmige Form vor der Achse. Der Verbrauch liegt mit Anhänger gerade mal 0,5 Liter höher als ohne Anhänger. Natürlich bei geringerer Geschwindigkeit, aber immerhin... Komischerweise ist er auch kaum Seitenwindanfällig. Hier halte ich den großen Abstand zur Achse und das ausgewogene Flächenverhältnis zum hinteren Überstand für die ausschlaggebenden Faktoren.

Ob am Neckar...

oder auch am Biggesee, er war immer ein tolles Hilfsmittel bei den Touren:

Auch wenn es jetzt abends immer noch schwerfällt, das Kanu aus dem Wasser zu nehmen, ...

... ist es nun doch viel komfortabler und man kann das Kanu aus dem Wasser an einer Rampe direkt ins Trockene ziehen...



Dann wird es vorne und hinten gesichert. (Die runterklappbare Rampe haben wir noch nie benötigt...)

Vorne wird das Kanu fest gegen die Kopfplatte des Trailers gezurrt.

Natürlich kommt der Bug dabei in eine perfekte Aufnahme. So bekommt das Kanu keine Kratzer und ist perfekt gesichert...