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Das ProJect - Debakel

1 Vowort

Dieser Artikel bietet sehr viel subjektive Höreindrücke, eine ganze MengeTheorie, etwas HiFi-Geschwurbel und sehr wenige Bilder, aber es ist auch mal interessant, was man hört und was man messen kann. Sicher können meine Ohren mir nicht sagen, ob eine Frequenz von x Hz auf den Bruchteil eines dB genauso laut reproduziert wird, wie eine Frequenz mit y Hz. Ja, auch die absolute Lautstärke können Mikrofone exakt messen. Ob es dagegen "klingt", verraten einem die eigenen Ohren stets direkter und viel zuverlässiger als jede Messung. Da helfen weder die besten technischen Daten, der höchste technische Aufwand, die besten Bauteile oder tolle Tests in einschlägigen Magazinen. Das Zusammenspiel mit unseren Geräten, Lautsprechern, Räumen, persönlichen Präferenzen und den eigenen Ohren ergibt das individuell wahrgenommene Klangerlebnis. Es mag sein, dass es Geräte gibt, die auch optisch toll aussehen und ein tolles Renommee haben, aber sie müssen sich auch bei geschlossenen Augen vor mir bewähren, sonst müssen sie eben wieder gehen.

2. Hintergrund & aktueller Stand

Man will seine Anlage ja immer perfektionieren und weiterbringen. Ich war dafür bereit auch etwas zu investieren. Zwar war das Problem die Lautsprecher auf beide Verstärker schaltbar zu gestalten, aber die Verteilung des Preout für rechts & links war, na ja sagen wir mal: "suboptimal" gelöst. Die einfache Y-Verteilung zwischen den Kanälen auf den subwoofer zur direkten Einbinding in die Stereo-Kanäle war für mich ja eine erhebliche Verbesserung gegenüber der LFE-Anbindung, das hatte ich seit 2004 so gehandhabt. Das erlaubt ja eine schöne Einmessung / Pegelung auf die beiden Stereo-Kanäle bei Umgehung aller DSP und Klangregelungseinflüsse.

(Exkurs: Den LFE Ausgang dann auf den Hauptkanälen wiederzugeben, wie bei fehlendem Subwoofer, erlaubt ja die Software des Yamahas. Mag sein, dass es etwas die Performance beim tollen DTS HD Film schmälert, aber ich vermisse dort letztlich nichts. Eine musikalische Einbindung im reinen Stereo Betrieb ist mir wichtiger. Sicher, die Scala spielen bis 65Hz sauber runter und darunter spielt sich in der normalen Musik wenig ab, Aber bei live Musik.... Da gibt es auch noch ein Auditorium, Raum und Atmosphäre. Die Bewegungen von den Massen "können" durchaus hörbar. Klar, das hängt auch stark von der Qualität der Aufnahme ab, ist bisweilen aber geradezu eher körperlich spürbar. )

Nun musste der geregelte Ausgang ja auch noch mit einer weiteren Y-Verkabelungf auf den zweiten Verstärkerzug mit den Röhren-Monos gegeben werden. In meinen Augen ebenfalls keine tolle Lösung, im direkten Moment hörte man zwar keine "Verluste", aber eine technisch schöne Lösung war / ist das ja nicht. Durch eine Einbindung einer zusätzlichen Vorstufe sollte das doch eleganter zu bewerkstelligen sein. Man musste eben nur die zur Verfügung stehenden Quellen irgendwie auf beide Vorverstärker verteilen können. Übergaqbe ggf. über einen  schlichten REC-out an den anderen Verstärker. Alle Quellen (TV, PS3, 4K BluRay, PC via HDMI und TV) hingen optisch per Toslink am Yamaha. Einzig analog war der Dreher, er lief auf den, in dem Yamaha verbauten phonopre.

3. Die eierlegende Wollmilchsau

Eine zeitlang präferierte ich eine Consonance Droplet, eigentlich nur ein CD Spieler mit gutem Wandler und Röhrenausgang. Er war (bei einem der seit der Marktvorstellung verbauten Chipsätzen) mit einem geregelten RCA Ausgang und einem zusätzlichen, ungeregelten XLR Ausgang gesegnet. Auch erlaubte er das Einspeisen eines weiteren digitalen Signals, der dann über den netten Wandler und die Röhren lief. Die Versuche den gebrauchten Droplet mit dem richtigen Chipsatz zu bekommen erwies sich aber als schwierig. Gut der aktuelle kann das auch, aber preislich bin ich nicht willig, diese Summe für einen CD Spieler, (und sei er noch so gut), auszugeben. Man hat auch noch andere Wünsche im Leben. Außerdem bin ich stolz auf das Niveau meiner Anlage, gerade ohne solche Summen ausgegeben zu haben!

Dann lief mir jedoch eine angeblich echte, eierlegende Wollmilchsau in den Tiefen des Internet über den Weg. Angepriesen als hochwertig, präzise und geradezu high-endig, was auch immer das heißt. Der Name ProJect weckte eigentlich auch bei mir eine hohe Erwartungshaltung. Es war der ProJect PreBox DS2 DIGITAL. Dieser Vorverstärker brachte einen geregelten und einen ungeregelten RCA Ausgang mit, erlaubte diverse toslink und Koax Anbindungen im digitalen Bereich, einen USB Eingang (den man für DSD in Highres verwenden konnte, Software / Treiber für den PC waren auch auf einer Daten-CD dabei). Für fast alle digitalen Tonformate stand ein wahrer Wunderwandler zur Verfügung, der bis 768khz upsampelte und in drei Modi mit bis zu 5 verschiedenen Filtern wandeln konnte. Gleichzeitig waren auch analog ein Phonopre (MM/MC), von dem ich mir bei diesem Hersteller wirklich sehr viel versprach und ein Kopfhörerverstärker an Bord. Ein Blutooth Eingang war auch noch dabei, aber ich sehe darin eher ein Zugeständnis an die Zeit. Für Hintergrundbeschallung noch ausreichend, eben besser als der im Handy verbaute Lautsprecher, aber wer will damit ernsthaft und genußvoll Musik hören? Ein Telefon klingt eben wie ein Telefon... ;-)

Ich fand das Gerät dann als Rückläufer zu einem mehr als fairen Preis. Dann fehlte zu diesem ach so tollen Wandler auch noch ein adäquater Zuspieler. CD´s liefen bei mir ja meist über die PS3 und Glasfaser in den AV-Receiver, der dann wandelte und die Vorverstärkung auf kürzestem Weg "direct Stereo" übernahm. Hier fiel mir ein Vorführgerät bei einem anderen Lieferanten ins Auge. Ein Leak CDT, ein reiner CD-Transport ohne eigenen Wandler. Auch hier der Preis, wegen einer winzigen Macke, fotodokumentiert, ein echter Knüller. Beide wurden bestellt und waren dann auch alsbald zuhause. Das 3,0m USB Kabel von AudioQuest verzögerte die Ankunft der PreBox etwas, es musste aber auch vom österreichischen Händler erst bestellt werden. Den separat in Karlsruhe bestellten Leak zu dem ich dort auch noch ein nicht auf Lager befindliches AudioQuest Koax-Kabel bestellt hatte, erhielt ich schneller, da meine Bemerkung, dass "ich mich nicht ärgern würde, wenn man den Leak-CDT vorab versendet", dort auf ein offenes Ohr traf... Meine Erwartung wurde sogar weit übertroffen:

Der Project war klar ein Rückläufer, das konnte man schon an dem halb eingerissenen Karton sehen, hier war wohl jemand mit dem Verschluss des Kartons überfordert gewesen. Das Team von SG-Akustik bestand dagegen aber schon aus echten Schlingeln. Denn der Leak war ein Gerät in einer einwandfrei und noch niemals geöffneten OVP. Absolut taufrisch und wünderschön: kein Vorführgerät!  Die Macke konnte es da ja gar nicht geben. (Schön auch die Bedienungsanleitung auf retro wirkendem "pergamentfarbigem" Papier.)

Der Leak verströmte direkt ein sehr souveränes und hochwertiges Flair. Seine Fernbedienung aus Aluminium war kalt, schwer und aufgeräumt, wirkte gediegen und absolut passend zum Gerät. Dagegen stand die doch recht billige wirkende Folien-Fernbedienung des ProJect, sie erinnerte mich auffallend an die Fernbedienungen meiner RGB-LED-Streifen aus der Dekokiste und wollte so gar nicht zu dem eigentlich aufwändig mit Holzwangen gefertigten Gerät passen.

4. Die wahre Enttäuschung

...kam dann aber bei Inbetriebnahme... Der PC hing via installiertem Treiber an USB, und der Leak musste auch erstmal mittels Toslink zu dem Wandler Kontakt aufnehmen, das Koax-Kabel war ja noch nicht da. Ich lasse das Folgende jetzt mal einfach so über die Kommunikation mit dem Händler wirken, als ich mich nach einem vorherigen Telefonat schriftlich an den Lieferanten wandte:

"Guten Tag ...,

...wie bereits am Freitag mit Herrn Xxxxxxx telefonisch besprochen, ist die Performance des DAC irgendwie grottenschlecht. Gerne mache ich die besprochenen Messungen, vorab jetzt nur der erste Höreindruck:

Meine Herzdame meinte zwar, sie habe Ann-Sophie Mutter bei den hellen Solopassagen, (mit einer sehr guten digitale Aufnahme der "Carmen Fantasie"), niemals so präzise gehört, aber wenn das Orchester einsetzt, bekäme sie Ohrenbluten...
Und in der Tat, es hört sich an, als ob unterhalb von ~1.000Hz fast alles um mindestens 6dB gesenkt ist, darüber klingt es tröötig und blechern, alles ist halt völlig ohne Volumen. Druckvolle Musik wie "A Million Miles away" von Rory Gallagher klingt leblos und blutleer, das rythmische Vibrieren des Publikums ist gar nicht zu hören. Auch Stimmen wie bei Tracy Chapman "fast car" klingen anders, flacher als gewohnt. Bei Otis Taylor fehlt ebenfalls jeglicher Bass und die Stimme nervt.

Ich höre gerne sehr laut (~110 dB), aber hier war der Klang so nervend, dass ich es lieber bei gehobener Zimmerlautstärke beließ.
(Alle Eingänge sind davon leider betroffen, inkl. Phono, gut, bei Bluetooth erwarte ich ohnehin nur "Telefon"- Qualität, das lasse ich hier auch aussen vor.)
Ich kann mir eine so miese Performance bei Pro-Ject gar nicht vorstellen...

Mit freundlichen Grüßen...."

  • Dann nahm ich zur "Untermauerung" des Gehörten einige Messungen vor, ich erwartete hier enorme Probleme und Einbrüche im Frequenzband. Auch diese Ergebnisse schickte ich dann an das High-End Team in Österreich.

"Guten Tag, ...

wie besprochen...

Zum Messaufbau:

Den klassischen Abstand von 1m habe ich verworfen, das kann nur verfälschen, Ist der Lautsprecher mit aufliegendem Mitteltonhorn doch 117cm hoch. Die 1,5 fache Entfernung zur Höhe, mithin 175,5 cm ist ein guter Kompromiss. Das Mikrofon kam auf halbe Höhe, also auf 58,5 cm.

Das Mikrofon ist ein UMIK (nicht das beste, aber für eine Kontroll-homeanwendung durchaus in Ordnung, zwar nicht absolut, aber proportional gibt das schon exakte Daten. Gemessen wird mit REW, natürlich jeweils sowohl mit kalibriertem Mikrofon, als auch kalibrierter Soundkarte für die Pre Box und...

 für die bisherige Standardkette.

Redundant erfolgte die unabhängige Kontrolle der Messlaustärke jeweils auf ~ 90 dB, (Pink Noise von 20-20.000HZ)

Die Signalkette:

1) REW PC via USB an Project (Modus 3 Filter1, also 1:1) dann über RCA an Yamaha RX-V 1400 RDS als Vorstufe auf Endstufe parasound HCA 1206, Lautsprecher La Scala mit ersetztem Mitteltonhorn ElectroVoice SM120, Klipsch SW115
Ergebnis Sweep FQ 20-20.000 Hz mit Kalibrationskurven (Linie schwarz = Soundkarte, Linie gepunktet = Mikrofon)

2) REW PC via HDMI an LG TV dann über Toslink an Yamaha RX-V 1400 RDS als Vorstufe auf Endstufe parasound HCA 1206, Lautsprecher La Scala mit ersetztem Mitteltonhorn ElectroVoice SM120, Klipsch SW115
Ergebnis Sweep FQ 20-20.000 Hz mit Kalibrationskurven (Linie schwarz = Soundkarte, Linie gepunktet = Mikrofon)

Nun erstmal relativ eher unauffällig. Größter Einfluss haben eben die Lautsprecher und der Raum, auch im direkten Vergleich, konnte der Hörtest im Messschrieb nicht nachvollzogen werden.

Auch die Kontrollmessung mit Rosa Rauschen, gleiches Bild, das stand im Gegensatz zu dem was man ganz klar hören konnte. Wo war denn hier der Einbruch, den meine Ohren deutlich wahrnahmen?

Aber "wer viel misst, misst Mist" und "Klang kann man nicht messen" brachte mich dazu, das nun nochmal mit richtiger Musik, wie bei einer Wedelmessung aufzunehmen. Ich nahme von Rory Gallaghers Irish Tour "A Million Miles away" die ersten 50 Sekunden auf,

vergrößerte dann die mir wichtigen Frequenzen von 250Hz - 3.000 Hz und da sah man den fehlenden Unterbau im Sound proportional plötzlich wirklich sehr deutlich.

Vorab, ich habe die Firmware jetzt nochvon 1.09 auf 1.11 upgedatet und das Ergebnis ist erstaunlich, dazu später mehr.
Eine Frechheit des Herstellers, dies weder an Sie noch auf der homepage entsprechend zu kommunizieren, zumal Sie ja offensichtlich einige Rückläufer des Gerätes mit der alten Firmwareversion hatten. Ich kann nur empfehlen diese Geräte und auch die restliche Lagerware auf die Firmware Version zu prüfen und ggf, dieses Update dringend vor Auslieferung vorzunehmen um weitere (berechtigte) Rücksendungen zu verhindern.

Mit freundlichen Grüßen..."

  • Auf die freundliche Antwort, dass es sehr interessant sei und ich bitte weiter testen solle, antwortete ich vorab:

"Guten Tag ...

...wie gesagt, ich teste jetzt noch mal mit dem Leak direkt am Project via Koaxialkabel (heute gekommen) und via Toslink auf den Yamaha. Da kann ich dann die gleiche Digitalquelle auf beiden DACs direkt im Vergleich umschalten.
Wenn der Project dann wenigstens das bisherige Niveau der Playstation3 am Yammi erreicht, darf er bleiben, denn exakt die Kombination DAC/PhonoPreamp/Preamp mit geregelten und (!) ungeregeltem RCA finde ich sonst nirgends.
So hätte ich dann zwei völlig unabhängige Anlagen für Stereo über Röhren und Mehrkanal über Transen, an den gleichen Lautsprechern, eigentlich ideal...
Frauchen war da nicht so zuversichtlich, aber sie hört ohnehin nicht über die Röhren...

Mit freundlichen Grüßen..."

  • Es standen dann mehrer Hörtests an, die letztlich darin gipfelten, dass ich mich nur gegen das Gerät entscheiden konnte, denn:

"Guten Tag ...

wie erwähnt, im ersten Hörtest nach dem update konnte ich eine massive Verbesserung bei der Musikwiedergabe feststellen, allerdings hatte ich nach über 4h Sweeptöne, 1 kHz und PinkNoise keine Motivation mehr, noch weiter ausführlich probezuhören.
Das war die nächsten Tage natürlich wieder anders.
Da schon die Messungen vor dem update bei dem ersten Vergleich zwischen der bisherigen Kette und dem neuen Wandler / Vorverstärker nur marginale Unterschiede ergab und bis auf den Bereich 250Hz und 3.500 Hz kaum als Beleg für den schlechten Klang dienen konnten, verzichtete ich auf weitere Messungen und beschränkte mich auf die Ohren. Im direkten Vergleich ergaben sich für mich dann folgende Ergebnisse:
Das update hatte auf den Phonopre keinen merklichen Einfluss, ich fand die Wiedergabe als dünn und zu stark höhenlastig. Die neue firmwareversion wirkte sich offensichtlich nur auf den digitalen Bereich des Wandlers aus.
Dieser war stark verbessert, aber lange noch nicht auf dem Niveau des im  Yamaha AV-Receivers verbauten DAC. Die kristalliner wirkenden Höhen gaukelten zwar eine höhere Präzision vor, aber bei intensivem Vergleich, bot der immerhin 18 Jahre alte Receiver nicht nur weitaus mehr Klangfarben sondern sogar mehr Details. Offensichtlich war meine Auswahl damals ein echter Glücksgriff.
Außerdem fielen beim direkten Umschalten von einer Quelle (Leak CDT via Koax in Project und via Toslink in Yamaha) auf, dass teilweise aus dem Project tröötige Töne bei Stimmen, aber auch vereinzelt bei Instrumenten auftraten. Komischerweise nicht dauerhaft, sondern nur in einzelnen Passagen, als ob hier die Analogsignale eben nur "ab und zu" falsch gerechneten wurden, oder als ob das nur bei selten auftauchenden, speziellen und engen Frequenzen aufträte. Wie soll ich das erklären? Also der DAC rechnet brav alle Frequenzen von 2.000 bis 3.000Hz recht linear, aber wenn nun ein Ton von tatsächlich exakt 2.430 Hz ankommt, wird nur diese eine Frequenz plötzlich mit 5dB mehr "gerechnet". Ist nur zur Erklärung meines Höreindrucks und keine exakte, durch Messung belegte Aussage.
Weiterhin fand ich es sehr anstrengend, längere Zeit zu hören, keinerlei Harmonie. Überspitzt ausgedrückt: Als würde der Vorverstärker mit meinen Scalas ein Bose Acoustimass Set simulieren...

Nun, das Ergebnis könnte durch meine mittlerweile leicht negative Erwartungshaltung beeinflusst sein, daher mussten meine Herzdame aber auch 4 Bekannte / Freunde sich auf einen Blindtest einlassen, der natürlich pegelkorrigiert durchgeführt wurde. Die Wiedergabe des Project war dabei immer in Modus3 / Filter1, also ohne upsampling. Meine Herzdame konnte stets bereits nach spätestens 10 Sekunden exakt sagen, wenn der Yamaha rechnete. Trefferquote 100% !!
Ihr Urteil: tröötig, viel schlechter, verursacht schnell Kopfschmerzen, möchte nicht damit hören.

Erstaunlicher meine Freunde: 2 davon nach eigener Aussage audiophil veranlagt mit eigenen guten Anlagen, einer, der ausschließlich inEar über das iphone hört und der vierte, ein Nachbar, der selbst nur über eine 08/15 Transistoranlage auf TV Niveau und eben Video über TV hört, aber von meiner Anlage begeistert ist. Ergebnis auch hier: Trefferquote 100%.
Deren Urteil: der ProJect ist nicht annähernd auf dem Klangniveau des AV-Receivers. Bei allen Musikrichtungen wurde der Project als die Variante mit dem schlechteren, unnatürlicheren und künstlicheren Klang entlarvt. Eine Trefferquote von 100% in einem pegelkorrigierten Blindtest bei einem Vergleich von HiFi /HighEnd Komponenten ist wirklich ein deutlliches und außerordentlich seltenes Ergebnis, noch dazu bei einem durchgängig fast identischem und niederschmetternden  Urteil.
Sie haben nun sicher den Eindruck, ich schreibe immer solche langen Rezensionen, aber ich hätte gerne als Feedback (wie z.B. bei dem Leak), ein kurzes: "Tolles Gerät, Danke!" geschrieben. Dafür entschuldige ich mich an dieser Stelle gerne, aber sie waren ja auch an einer detaillierten Darstellung interessiert und ich habe mir die Arbeit ja auch gerne gemacht.

Mein Fazit:
Der ProJect sollte für meinen Röhrenzweig als autarke Anlage eine audiophile Verbesserung darstellen, aber das kann er definitiv nicht leisten. Die Zusammenstellung der Funktionen ist für mich geradezu die eierlegende Wollmilchsau, aber wenn es dann doch nicht klingt, ist er leider selbst bei dem ja stark reduzierten Preis nicht akzeptabel. Vielleicht gab es einen hardware bedingten Grund (Vorverstärkersektion) für den Hersteller, mehrere Firmwareupdates zu erstellen.
Ich kann nur empfehlen bei dieser Serie auf jeden Fall das update aufzuspielen, oder es nur mit einer deutlichen Empfehlung auszuliefern, dass die Kunden dies tun sollten.
(Hier wäre für viele mit Sicherheit eine echte Anleitung hilfreich, dass auf den PC zunächst neben dem utility-Tool, auch die Firmwaredatei separat runtergeladen und entpackt werden muss und nach dem Starten des tools, bei eingeschalteter und mit USB verbundener PreBox die entpackte Firmware Version im richtigen Ordner ausgewählt werden muss. Dass der Windows Treiber vorher installiert sein muss, ist natürlich auch zwingende Voraussetzung zur Kommunikation zwischen PC und PreBox. Vieles davon lässt der Hersteller leider auf der homepage offen.)
Aber auch nach dem Update funktioniert der Vorverstärker an meinen empfindlichen Hörnern und Ohren weder mit Transistoren- noch an Röhrenendstufen zufriedenstellend.
Aus diesem Grunde erhalten sie nun leider das anhängende Widerrufformular über die komplette Bestellung. Da ich nun einen anderen Weg (via HDMI) beschreiten werde, ist das USB-Kabel leider auch überflüssig, obwohl es natürlich gegenüber der UVP ebenfalls ein Schnäppchen war.

Mit freundlichen Grüßen..."


5. Das Ergebnis

Und so ging der Rückläufer erneut an den Händler zurück, jetzt zwar mit der neuesten Firmware, aber immer noch eben ein Gerät, was weder hohe Erwartungen erfüllen kann noch dem Premium-Anspruch des Herstellers gerecht wird. Es mag aber natürlich durchaus Lautsprecher bzw. Stereo-Anlagen geben, wo die Performanceprobleme nicht so deutlich in Erscheinung treten. Muffig spielenden Lautsprechern und weniger dynamischen Anlagen kann er bestimmt durchaus die Höhen erfrischend aufpeppen,  aber das ist unter dem Strich ein Equalizing nur für den, der es braucht und auch so mag.

P.S. Von dem Leak CDT bin ich dagegen wahrlich begeistert, er spielt auch klanglich (komisch bei digitalem Signalabgriff, gell?) als reines CD-Lauwerk in einer hörbar anderen Klasse, als meine universellen Zuspieler wie den 4k Blurayspieler, bzw. die PS3.

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